Das spekulative und unfundierte Kesseltreiben gegen die Reformla?nder der Eurozone setzt sich weiter fort. Keine Meldung ist gut genug, um Ruhe und Sachlichkeit zu forcieren.

Technokraten, die an der Spitze Griechenlands und Italiens stehen, vor 12 Monaten noch undenkbar, sind fu?r Ma?rkte vollkommen irrelevant. Da wird dann schnell mal eine Falschmeldung von S&P (Abstufung Frankreichs) produziert, die den Fokus in Sekundenschnelle verschiebt.

Die gestrige Meldung, dass Portugal alle Voraussetzungen fu?r weitere Zahlungen erfu?llt, interessiert ebenfalls nicht.

Der Chef der Eurogruppe Juncker betonte, dass Deutschland (81% des BIP) eine ho?here Staatsverschuldung als Spanien (65% des BIP) hat, das aber niemanden bei der Bewertung ku?mmere (Profis aus USA, UK und D schon gar nicht ....). Das Niveau der deutschen Staatschulden liegt marginal unter Frankreichs Schuldenniveau. Das ist auch von keiner Bedeutung fu?r die wesentlichen Marktteilnehmer.

Die Aufschla?ge der Kreditausfallversicherungen signalisieren das genaue Gegenteil der faktischen Gesundung der Eurozone. Damit werden die Reformerfolge gefa?hrdet, auf jeden Fall werden sie erschwert. Damit werden Volkswirtschaften und Gesellschaften Europas von einer Spekulation bestraft, die keine Sachlichkeit kennt und faktisch eine Fehlallokation des Produktionsfaktors Kapital darstellt.

Es stellt sich die Frage, ob solche Bedingungen aus politischer Sicht tolerierbar sind. Es stellt sich die Frage, ob der Wirtschaftsweise Franz richtig liegt, indem er den Einsatz der EZB sakrosankt ablehnt.

Mit einem solchen Verzicht auf die Rolle der EZB wu?rde die Eurozone fu?r die Spekulation sehr berechenbar. Mit einer solchen Politik gefa?hrdet man das Paradepferd der Stabilita?t in Fragen Neuverschuldung, Gesamtverschuldung und Reformfa?higkeit im Vergleich zu USA, Japan und UK.

Man gefa?hrdet ganze Volkswirtschaften, Gesellschaften und im Zweifelsfall die Stabilita?t der politischen Systeme. Diese Spekulation ist vergleichbar mit einem Finanzkrieg. Aktuell verliert die Eurozone trotz bester Fundamentaldaten im Vergleich zu USA, Japan und UK latent Schlachten.

Wer in solchem Umfeld auf seine Mo?glichkeiten lauthals verzichtet, dient nicht der „Res Publica“ und er distanziert sich vom Humanismus, fu?r den Europa als letzte Bastion noch steht. Er gefa?hrdet die Integrita?t der Eurozone. Ein Auseinanderbrechen der Eurozone bedeutet u?brigens machtechnisch eine Unterwerfung unter die Machtachse NY-London, die fu?r die wesentlichen Fehlentwicklungen der letzten 20 Jahre verantwortlich zeichnet (Deregulierung, Bilanzierung, Krisen etc.).

„Food for thought!“
Mehr gibt es hier nicht zu sagen!

Werfen wir einen Blick in die USA:

  • Null Reformpolitik!
  • Null Reformfa?higkeit (Dissens Demokraten/Republikaner)
  • Neuverschuldung im neuen Fiskaljahr stellt sich ab 01.10 wa?hrend der ersten 46 Tage des Fiskaljahres auf 243,3 Mrd. USD oder 5,2 Mrd. USD pro Tag. Extrapoliert auf dass gesamte Fiskaljahr liegt der Wert bei mehr als 1.900 Mrd. USD oder circa 13% des BIP.

Diese katastrophalen Fakten bei einer politischen Paralyse der USA werden von Ratingagenturen und den angeblichen Profis in unserem Markt nicht ansatzweise diskontiert. Derartige Asymmetrien in der Bewertung ergeben sich nie ohne Grund. Sie sind niemals Zufall. Sie mu?ssen in der Stringenz der Abfolge der letzten 18 Monate als Politikansatz klassifiziert werden. Im vorherigen Absatz wurde der Begriff Finanzkrieg thematisiert. Krieg ist nicht mehr und nicht weniger als die ultimativste Form der Politik (die aus humanistischer Sicht abzulehnen ist ...).

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